Einspannvorrichtungen [2]

[256] Einspannvorrichtungen dienen beim Prüfen von Muffen und Flanschröhren, Formstücken, Absperrschiebern u.s.w. dazu, die offenen Enden der mit hydraulischem Druck zu prüfenden Stücke dicht zu verschließen.

Das Stück wird zu diesem Zweck zwischen zwei mit ebenen Flächen versehenen Schilden a und b, von denen a feststehend und b beweglich ist, eingelegt und unter Abdichtung mit Gummi oder Hanf zwischen denselben festgespannt. Das feststehende Gußstück a ist in der Mitte durchbohrt und an eine Wasserleitung angeschlossen, durch die das zu prüfende Rohr mit Wasser gefüllt werden kann; über dem Wassereinlaufloch befinden sich mehrere Luftlöcher in verschiedener Höhe, nach außen mit Hähnchen abgeschlossen, um während der Wasserfüllung die Luft herauslassen zu können. Die Wasserzuleitung hat ebenfalls einen Absperrhahn, vor dem sich der Anschluß des Rohres der Preßpumpe befindet.

Das Anpressen des beweglichen Schildes b geschieht in vielen Fällen, wie in Fig. 1 dargestellt, mittels einer Schraubenspindell, welche Einrichtung vollständig genügt, um Röhren bis zu 500 mm Durchmesser auf 20 Atmosphären Druck zu pressen; bei großen Durchmessern und höherem Druck empfiehlt sich eine Einspannvorrichtung mit hydraulischer Anpressung des Schildes b; diese Einrichtung zeigt Fig. 2. Der Druck, den die bei der Prüfung eines Rohres im Innern entstehende Spannung gegen die Abschlußstücke a und b ausübt, wird durch zwei oder drei schmiedeeiserne oder stählerne Zugstangen aufgenommen, die mit starken Schrauben oder Keilen die beiden kräftig konstruierten Endböcke aus Gußeisen zusammenhalten, von denen der eine mit dem Schilde a ein einziges Gußstück bildet, während der andre die Mutter für die Schraubenspindell (s. Fig. 1), bezw. den hydraulischen Kolben (s. Fig. 2) enthält. Die Vornahme der Prüfung erfolgt mittels einer hydraulischen Preßpumpe c (Fig. 1), die durch Druckrohrleitung mit dem Wasserzuflußrohr in dem Abschlußstück a verbunden ist (s. Probierpumpen), in der Regel mit dem anderthalbfachen Betriebsdrucke, dem die Röhren in Wirklichkeit später ausgesetzt werden. Für Formstücke, Krümmer u.s.w., überhaupt für kurze Stücke hat man auch vertikal gebaute Einspannvorrichtungen; für Absperrschieber und Formstücke größeren Durchmessers sogenannte Preßtische (Fig 3), große gußeiserne Platten, auf denen die Flanschen der zu pressenden Stücke mit Zwingen befestigt werden können; in der Mitte der Platte findet das Preßwasser Zutritt. Einspannvorrichtungen liefern alle Spezialfabriken für Wasserleitungsarmaturen, z.B. Maschinen- und Armaturenfabrik vormals H. Breuer & Cie. in Höchst a. M., A.L. G. Dehne in Halle a. S., Bopp & Reuther in Mannheim, R. Boecking & Cie., Halbergerhütte u.a., auf deren Kataloge wir verweisen.

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Fig. 1., Fig. 1a.
Fig. 1., Fig. 1a.
Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 256-257.
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